Stasi-Opfer nicht vergessen

(Foto: © Christian Fischer)

Rund 10.000 Menschen saßen zwischen 1950 und 1989 allein im Dresdner Stasi-Knast. Ihr einziges Verbrechen: die Sehnsucht nach Freiheit

„Republikflucht“ war in der DDR ein Straftatbestand – und das Ministerium für Staatssicherheit hat alle Menschen gnadenlos verfolgt, die sich nach Freiheit und Demokratie sehnten. Tausende landeten in den Stasi-Gefängnissen.

Eines ist die ehemalige Untersuchungshaftanstalt auf dem Gelände der Bezirksverwaltung des MfS auf der Bautzner Straße in Dresden. Hier war zu Zeiten der SED-Diktatur „der Wirkungsort eines umfassenden Repressionsapparats, verantwortlich für politische Verfolgung, Haft und psychische Folter“, wie es die heutige Gedenkstätte beschreibt. Mitten im für seine Villen bekannten edlen Dresdner Elbhang errichtete zuerst die sowjetische Besatzungsmacht und später die Stasi ihre Spitzel-Zentrale.

Für die CDU-Fraktion stehen die Opfer im Mittelpunkt. „Es ist erschreckend, dass bis heute durch die Aufarbeitung der Stasi-Unterlagenbeauftragten und Opferverbände immer wieder neue Formen von Repression bekannt werden, deren Nachweisbarkeit für die Opfer sehr schwer möglich ist. Durch die fristlose Verlängerung der Rehabilitationsmöglichkeiten sichern wir einen späten Sieg der Gerechtigkeit für die SED-Opfer“, sagt der CDU-Rechtspolitiker Martin Modschiedler.

Ein Blick in eine Zelle in der ehemaligen Untersuchungshaftanstalt der Stasi in Dresden. Häftlinge sollten sich hier schnell einem übermächtigen Apparat ohnmächtig ausgeliefert fühlen (Foto: © Christian Fischer)

Das Stasi-Untersuchungsgefängnis in Dresden ist aber auch ein Symbol für die Überwindung der Diktatur! Am 5. Dezember 1989 wurde das Gelände mit der Bezirksverwaltung von Dresdner Bürgern gewaltlos besetzt. Einer von ihnen war der spätere Oberbürgermeister Dr. Herbert Wagner, ein Mitglied der „Gruppe der 20“, die in Dresden die Friedliche Revolution anführte.

„Mit unserer jährlichen Veranstaltung wollen wir daran erinnern, wo wir hergekommen sind. Freiheit und Demokratie gibt es nicht zum Nulltarif.“

Christian Hartmann
CDU-Fraktionschef

Kaum zu glauben: Über zehn Kilometer Akten hatten die zuletzt etwa 3.500 hauptamtlichen und 13.000 inoffiziellen Mitarbeiter im Bezirk Dresden über ihre Mitbürger angelegt. „Sie dokumentieren die Schicksale der etwa 10.000 Menschen, die zwischen 1950 und 1989 von der Dresdner Staatssicherheit inhaftiert wurden“, erklärt die Gedenkstätte.

Die CDU-Fraktion will die Erinnerung an die Opfer des SED-Regimes wachhalten. Deshalb lud sie mit ihrem Johann Amos Comenius Club Sachsen (JACC) am 17. Juni zum Gedenken an den Volksaufstand in der DDR hierher ein. „Mit unserer jährlichen Veranstaltung wollen wir daran erinnern, wo wir hergekommen sind. Freiheit und Demokratie gibt es nicht zum Nulltarif“, erklärt CDU-Fraktionschef Christian Hartmann.

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